Film Review: MORTAL ENGINES

Film Review: MORTAL ENGINES

Riesige Städte auf Rädern, ein Endzeit-Szenario, Steampunk-Setting und dahinter das Erfolgsteam der HERR DER RINGE-Reihe – der neue Film von Produzent Peter Jackson verspricht Blockbuster Kino vom Feinsten. Ob er es auch einhält, erfahrt ihr in unserem Review.

Die Welt in „MORTAL ENGINES – Krieg der Städte“ befindet sich in einer weit entfernten Zukunft. Im sogenannten „60 Minuten Krieg“ wurde alles Zivilisierte auf der Erde zerstört. Es ist das Zeitalter der Raubstädte – riesige rollende Metropolen, deren einziges Ziel es ist, kleinere „Siedlungen“ sprichwörtlich zu verschlingen, um an deren Resourcen zu gelangen. Einer dieser Giganten ist die Stadt London und hier treffen wir auf unsere Protagonistin Hester Shaw.

Ihr Versuch, ein Attentat auf den Bürgermeister Thaddeus Valentine zu verüben, wird von dem jungen Archäologie Lehrling Tom Natsworthy in letzter Sekunde verhindert. Ihr gelingt zwar die Flucht aus der Stadt, dabei offenbart sie Tom aber, dass der Bürgermeister ein dunkles Geheimnis bewahrt. Als Tom Valentine kurz darauf zur Rede stellen will, zögert dieser keine Sekunde und befördert ihn Dank eines beherzten Schachtwurfes aus der Stadt. In der Außenwelt treffen Tom und Hester erneut aufeinander und begeben sich, wenn auch widerwillig, gemeinsam auf ein Abenteuer, um die finsteren Pläne Valentines zu verhindern.

Produzent Peter Jackson überlässt bei dieser Romanverfilmung den Regiestuhl seinem langjährigen Partner Christian Rivers. Die beiden kennen sich seit Jacksons Splatter-Orgie BRAINDEAD, zuletzt war Rivers für die Effekte in KING KONG verantwortlich. Jackson selbst schrieb zusammen mit seiner Frau das Drehbuch.

MITTEN DRIN STATT NUR DABEI

Ich muss zugeben, dass ich mich vorab nicht über den Film informiert habe. Weder hatte ich einen Trailer gesehen noch mich mit der Story beschäftigt. Ich wusste nur, dass es um „fahrende Städte“ geht. Interessant fand ich die Idee aber auf alle Fälle. Sehr unbefangen also sah ich mir den Film an und wo Peter Jackson draufsteht, ist dann eben auch Peter Jackson drin. Der Film ist von Anfang bis Ende vollgepackt mit bombastischen Special Effects, das Setdesign der Welt bzw. der Städte ist mit wunderbaren Kostümen und viel Liebe zum Detail eingefangen. Allgemein kommt das Steampunk Setting sehr frisch und unverbraucht rüber.

Auch schauspielerisch gibt es nichts zu meckern, allen voran Hugo Weaving (Agent Smith aus MATRIX oder Elrond aus HERR DER RINGE) leistet als Bösewicht gewohnt gute Kost. Passt doch also alles würde man meinen. Nicht ganz, denn der Film hat ein Problem: man hat ab der ersten Minute ständig das Gefühl, in eine bereits laufende Handlung geworfen worden zu sein. Viele Charaktere und Situationen schreien quasi nach einer tieferen Erklärung und ich bin mir sehr sicher, dass in den Büchern einiges ausführlicher ausgearbeitet ist. Dadurch fühlt man sich als Zuschauer anfangs etwas, als ob man den zweiten oder dritten Teil einer Saga ansieht. Die Vorgeschichte der Hester Shaw allein könnte einen eigenen Film ausfüllen, wird hier aber nur in kurzen Rückblenden häppchenweise abgehandelt. Auch der Finalkampf verfällt in altbekannte Schemata, verleiht der Storyline einige Logiklöcher und ist sehr vorhersehbar.

FAZIT

Mit MORTAL ENGINES liefern Christian Rivers und Peter Jackson solide Popcorn Unterhaltung ab. Zu keinem Zeitpunkt langweilig und beeindruckend in Szene gesetzt. Das Steampunk Endzeitszenario ist eine tolle Abwechslung zu den magischen Drachen/Zauberer-Welten oder weit, weit entfernten Galaxien. Auch wenn erzählerisch versucht wurde, sehr viel Material in 2 Stunden Film zu pressen… Ob wir die anderen drei Romane auch noch als Leinwandadaption sehen, hängt wohl vom Erfolg dieses Teils ab.

Am Startwochenende legte der KRIEG DER STÄDTE an den Kinokassen jedenfalls eine herbe Bruchlandung hin. Davon sollte man sich aber keinesfalls abschrecken lassen und dem Film definitiv eine Chance geben.

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