Sex Education – Erwachsenwerden in der Kleinstadt

Sex Education – Erwachsenwerden in der Kleinstadt

Das Leben des sechzehnjährigen Otis Milburn könnte so einfach sein, wäre da nicht seine Mutter Jean, eine Sexualtherapeutin, die sich ständig in sein Leben einmischt und einen One Night Stand nach dem anderen hat. Das ist die Ausgangslage der neuen Coming-of-Ages-Serie „Sex Education“, die seit dem 11.01.2019 auf Netflix zu sehen ist.

Otis lebt mit seiner Mutter in der kleinen englischen Kleinstadt Moordale und besucht die dortige High School. Sein Vater Remi, ebenfalls ein Sexualtherapeut, lebt seit der Scheidung in den USA. Die Trennung seiner Eltern aber auch ihr Beruf haben ihre Spuren bei Otis hinterlassen. Er ist ein wenig verklemmt und auch sonst eher ein Einzelgänger. Sein einziger Freund ist der flamboyante Eric, einer von zwei offen schwulen Schülern auf der Moordale High. Als eines Tages ein Aufklärungsfilm mit seiner Mutter im Unterricht gezeigt wird, flüchtet Otis in einen eigentlich geschlossenen Toilettentrakt der Schule. Hier trifft er nicht nur auf die Außenseiterin Maeve sondern auch auf Adam, dem Sohn des Schulleiters, der sich dahin zurückgezogen hat, nachdem er Viagra genommen hat um mit seiner Freundin Sex zu haben und nun, nachdem sie ihn versetzt hat, die Erektion nicht mehr loswird. In seiner Verzweiflung beichtet Adam, welcher Druck durch seinen Vater an der Schule auf ihm lastet und welchen Einfluss das auf seine Beziehung hat. Mit dem, was er bei seiner Mutter aufgeschnappt hat, ist Otis in der Lage Adam ein paar hilfreiche Ratschläge zu geben. Das ganze bringt Maeve auf eine Idee: Otis soll weitere Mitschüler gegen Geld beraten und sie besorgt die Patienten, das Geld wird geteilt. So beginnt eine abenteuerliche Zeit für Otis mit allerlei Irrungen und Wirrungen, doch am Ende hat er neue Freunde gefunden an Selbstbewusstsein gewonnen. Und er ist auch nicht mehr allein.

Die Darsteller

Otis wird gespielt von dem 21jährigen Asa Butterfield (Ender’s Game). Seine Mutter Jean wird von der Gillian Anderson (Akte X) dargestellt, als sein Vater ist James Purefoy (Altered Carbon). Der in Schottland geborene Schauspieler Ncuti Gatwa übernimmt die Rolle von Otis bestem Freund Eric, Emma Mackey spielt die Außsenseiterin Maeve und Connor Swindell übernimmt die Rolle von Adam, dem Sohn des Schulleiters.

Was die Serie so sehenswert macht

Seien wir mal ehrlich: wenn man sich die Prämisse von „Sex Education“ anschaut, dann ist das erste an das man denkt: eine Serienversion der American Pie Filmreihe. Und das hätte es auch leicht werden können. Aber es ist den Autoren gelungen, ein sehr gutes Gleichgewicht zwischen Humor und Ernsthaftigkeit zu finden. Die Probleme der Heranwachsenden sind aus dem Leben gegriffen und real und sie werden realistisch, wenn auch mit einem Augenzwinkern erzählt. Die Figuren sind durch die Bank sympathisch und vielschichtig und man kann sich gut mit ihnen identifizieren. Das macht aus dieser Serie, die leicht in schlüpfrigen Klamauk hätte abrutschen können, etwas sehr unterhaltsames und menschliches nicht nur für junge Erwachsene. Und das sehe offensichtlich nicht nur ich so. In den ersten Wochen wurde die Serie über 40 Millionen mal auf Netflix abgerufen und eine zweite Staffel ist bereits bestellt.

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