Review: Spider-Man – A New Universe

Review: Spider-Man – A New Universe

Ich muss sagen, dass ich unglaublich hyped auf diesen Film war. Ein animiertes Spider-Man-Kino-Abenteuer, in dem das erste Mal statt Peter Parker sein Nachfolger Miles Morales im Mittelpunkt steht? Wie cool ist das denn?

Obwohl Sony Animations in den vergangenen Jahren eher für Reinfälle wie „The Emoji Movie“ von 2017 oder den Schlumpf-Filmen bekannt war, ging ich mit viel Hoffnung ins Kino. Die Hauptprämisse des Films ist eine Art interdimensionaler Riss, der verschiedenste Spider-Man-Inkarnationen des Marvel-Multiversums zusammenführt. Gemeinsam müssen sie diesen Riss schließen und den Kingpin aufhalten, der sonst ein riesiges Portal über Brooklyn (der Heimat unseres Protagonisten Miles) auftut. So etwas ähnliches kam schon in der dritten Staffel der beliebten Zeichentrick-Serie „Ultimate Spider-Man“ vor, jedoch war in diesem Fall der Goblin der Hauptbösewicht und Peter Parker stand im Vordergund. Im Film kommen einige bekannte Spideys vor, wie zum Beispiel der düstere Spider-Man Noir, der aus den 1930ern stammt und Geheimagent ist, oder „Spider-Ham“ Peter Porker, welcher in seiner Cartoon-Welt tierische Bösewichte zurückhält. Jedoch sehen wir auch neue Charaktere: Fanliebling Spider-Gwen aka Gwen Stacy ist mit dabei, sowie Peni Parker, die in ihrem Mecha-Suit unsere Helden unterstützt. Ich kann euch nur empfehlen, vor diesem Filmerlebnis nochmal Ultimate Spider-Man S3E12-15 und S4E16-19 anzuschauen, um mehr über die Hintergründe der verschiedenen Inkarnationen zu erfahren. Eins haben sie alle gemeinsam: Verlust. Jeder hat einen wichtigen Menschen verloren, genauso wie wir, die Zuschauer, was diesen Film so unglaublich nachempfindbar macht. Sie alle sind Teil eines Teams, und nur zusammen können sie das Universum retten.

Dieser Film ist meiner Meinung nach ein absolutes Meisterwerk. Der Stil ist einzigartig. Es ist wie als ob man einen Comic schaut, ein Eindruck, den ich in dieser Form noch nie hatte. Wunderbare Action, ein Soundtrack, der vor gewaltigem Hip-Hop mit knallenden Bässen nur so strotzt. Die Charaktere sind allesamt gut geschrieben, nichts ist fehl am Platz, alles greift ineinander und jede Tat der Figuren ist nachvollziehbar. Aber genug von den Helden. Wie gesagt ist der allseits beliebte Kingpin, welchen wir bisher schon in der Netflix-Serie Daredevil und in vielen Spidey- und Punisher-Comics begutachten durften, der Hauptantagonist dieses Filmes. Auch seine Motive sind (ohne zu spoilern) komplett nachvollziehbar. Er erinnert mich an Mr. Freeze aus Joel Schumachers 1997er „Batman & Robin“, bloß ohne affige Choreos und schlechte Wortwitze. Alles in allem ein runder Antagonist (pun intended). Ihm zur Seite stehen ein loyales Team von Wissenschaftlern, allen voran ein Bösewicht, über den sich jeder Spidey-Fan freuen wird. Als Kingpins persönlicher Handlanger fungiert hier der „Ultimate Prowler“, der schon in „Spider-Man: Homecoming“ (dort gespielt von Donald Glover) eine Antagonisten-Rolle hatte. Dies ist meine erste lange Review, und wie wir alle in der Schule gelernt haben, kommt in einer Kritik nach dem Positiven immer das Negative. Das einzige Problem ist, dass mir in diesem Fall bei bestem Willen nichts Negatives einfällt. Dieser Film ist sehr rasant und im Finale wird durch viele schnelle Schnitte Verwirrung erzeugt, dies könnte einigen Kinogängern entfallen, mir hat es jedoch sehr Spaß gemacht.

Alles in allem ein wunderbarer Film, der alles hat, was ein Film halt so braucht. Ich vergebe 9 von 10 möglichen Punkten und verabschiede mich.

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