Fürwahr – Eine neue Hoffnung

Fürwahr – Eine neue Hoffnung

William Shakespeares Star Wars. Führwahr – Eine neue Hoffnung.

Vor einiger Zeit stand ich in einem größeren Comicladen in der Nachbarstadt und schaute mich um, was es so Neues gibt. Mein Hauptbezugsladen für Comics arbeitet leider hauptsächlich über Bestellungen. Die Auswahl der Titel die aus liegen fällt entsprechend etwas kleiner aus. Aber das ist gar nicht schlimm.

Ich schaute bei den Star Wars Titeln so durch das Regal und mir viel William Shakespeares Star Wars in die Hände. Da ich das Release im Jahre 2014 nicht mitbekommen habe, war meine Reaktion irgendwo zwischen „WTF?“ und „das klingt interessant!“. Der Klappentext hat sich jedenfalls wie folgt gelesen:

Der Barde aus Stratford begibt sich in eine weit, weit entfernte Galaxis. In Shakespeares STAR WARS treffen zwei Welten aufeinander, die sonst nicht in einem Atemzug genannt werden. Aber warum eigentlich nicht? Immerhin haben die Figuren aus STAR WARS viel mit den Dramatis personae eines Elisabethanischen Dramas gemein. Es gitb einen weisen(Jedi-)Ritter und einen bösen (Sith-)Lord, der eine schöne Prinzessin gefangen hält. Auch der jugendliche Held, der zur Rettung eilt, fehltl nicht. Hinzu kommen noch ein kampferprobter Draufgänger und dessen treuer Begleiter

Ian Doscher hat mit diesem Drama in Stile des großen Meisters Episode IV umgedichtet und dabei alle Vorteile genutzt die das neue Medium zu bieten hat. Das Resultat ist ein einzigartiges Lesevergnügen.

Jetzt muss ich gestehen, dass ich zum damaligen Zeitpunkt nicht mutig genug war, das Buch für 14,99€ mitzunehmen. Dafür war das WTF? einfach zu groß. Außerdem kann ich mit Büchern die im Stil eines Theaterstückes geschrieben sind, eigentlich nicht viel anfangen.

Als ich letztens dann mal wieder nach gebraucht Comics schaute und bestellte viel mir dieses Buch wieder ins Auge. Der Preis von 5,49€ war auch in Ordnung. Also bestellte ich es mal mit. Aus reiner Neugier.

Kommen wir zum Inhalt

Zur Handlung muss man glaube ich nicht mehr viel Worte verlieren. Jeder Star Wars Fan kennt sie und auch viele nicht Star Wars Fans kennen die Story. Es geht um die komplette Episode IV. Also der aller erste Star Wars Film. Der Film, der das Franchise ins Rollen brachte. Sollte mal keine der Hauptpersonen die Handlung voran treiben können, oder es ist einfach etwas allgemeine Beschreibung notwendig tritt der Chor auf und hat seine Sprechrolle.

Das Buch selbst ist im Theater-Stil geschrieben. Es gibt also eigentlich nur Sprechrollen und minimale Regie-Anweisungen. Also so was wie „Vader tritt auf“ oder „Luke und Han treten ab“. Sollten die handelnden Personen mal zu sich selbst gesprochen haben, dann wurde dies mit einem „(beiseite)“ dies führt auch zu etwas absurden Dingen wie Gespräche von R2 zum Publikum. Er macht in diesem Buch also nicht nur seine für ihn typischen Piepsgeräusche.

Neben dem vielen Text hat das Buch auch ein paar schöne Illustration. Diese sind gut zum Text platziert und behandeln gegrade im Text besprochene Szenen. Sie ergänzen sich also entsprechend gut. Das Buch hat 199 Seiten und fünf Aufzüge mit mehreren Szenen. Verfasst wurde es von Ian Doescher.

Ich möchte betonen, dass ich die deutsche Ausgabe vorliegen habe. Das Buch ist natürlich im Stile von Shakespeare in Form von Reimen geschrieben. Allerdings funktionieren diese Stellenweise nicht. Da ich Shakespeare nicht gelesen habe (jaja ich Kulturbanause) und auch die Englische Ausgabe dieses Buches nicht kenne, kann ich hier nicht sagen, ob es sich dabei um ein Übersetzungsproblem handelt. So was kommt ja durchaus mal vor. Allerdings wird im Nachwort von Jürgen Zahn erklärt, dass es sich nicht wirklich um eine Übersetzung handelt, sondern eher um eine Übertragung. Dort wurde auch gestanden, dass sogar „falsche“ Zitate von Goethe oder Schiller eingefügt wurden, weil diese im deutschen einfach griffiger sind als wie im Englischen Original von Doescher.

Insgesamt hat sich das „WTF?“ tatsächlich eher nicht aufgelöst. Ich weiß immer noch nicht so ganz, ob ich das Buch jetzt geil finden soll oder nicht. Was aber wahrscheinlich mehr daran liegt, dass ich mit dem Aufbau des Buches recht wenig anfangen kann. So ging es mir auch schon bei anderen, als Theater-Stück aufgebauten, Büchern. Wem so was gefällt, der sollte vielleicht wirklich mal einen Blick wagen.

Meine Wertung: Ich vergebe an dieser Stelle mal 6 von 10 Punkten

Das Buch ist bei Panini für 14,99€ erschienen.

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