Filmreview Bohemian Rhapsody

Filmreview Bohemian Rhapsody

Das Biopic über die Rockband Queen, Bohemian Rhapsody, gehört zu den am meist erwartesten Filmen in diesem Jahr. Ich durfte mir den Film gestern im Pressepreview vor Kinostart ansehen.

Volles Haus in Frankfurt. Fox hatte geladen um den Film (in der OmU Version) bereits vor dem offiziellen Kinostart der Presse und Gästen zu zeigen. Das ganze fand in Kino 8 statt. Eine kurze Suche zeigte mir das dass Metropolis 12 Sääle zwischen 112 Plätzen und knapp 650 Plätzen hat. Saal 8 dürfte in der Mitte liegen was die Kapazitäten anbelangt. Jeder Sitz war belegt. Jeder wollte diesen Film sehen.

Bohemian Rhapsody zeigt wie Queen es schaffte zu einer der größten Rockbands der Geschichte zu werden. Dieser Film ist daher vor allem was für echte Musik-Nerds und Fans. Zeitlich spielt der Film zwischen 1970 und dem Live Aid Konzert 1985 welches von Bob Geldorf organsiert wurde und helfen sollte den Hunger in Afrika zu bekämpfen. Im Film selbst steht die Musik von Queen natürlich im Vordergrund. Der Zuschauer bekommt alle großen Hits der Band zu hören. Sei es We Are The Champions, Radio Ga Ga, Killer-Queen oder eben der Titelgebende Bohemian Rhapsody.

Wer sich ein bisschen mit der Geschichte von Queen auskennt, wird schnell merken, dass im Film nichts neues erzählt wird, ab und an wird es allerdings etwas gebogen, damit es in den Erzählfluss passt. 1970 lernt der junge Farrokh Bulsara (Rami Malek) die beiden Musiker Brian May (Gwilym Lee) und Roger Tyler (Ben Hardy) und deren Band Smile kennen. Die beiden haben gerade ihren Leadsänger eingebüßt, da dieser hoffte mit Humpy Bong groß durchzustarten. Nachdem Bulsara bei Smile eingestiegen ist, ändert er seinen Namen und nennt sich seitdem Freddie Mercury. Schließlich wurde noch John Deacon (Joseph Mazzello) als Bassist verpflichtet. Kurze Zeit später schaffte Freddie es die restlichen Bandmitglieder zu überzeugen, dass der Name der Band geändert werden sollte und damit beginnt schließlich der kometenhafte Aufstieg einer der größten Rockbands aller Zeiten. Die sowohl Gönner als auch Neider gleichermaßen anzieht.

Der Cast

Rami Malek spielt Freddie als wäre er Freddie. Eine bessere Besetzung als ihn kann ich mir nicht vorstellen. Es waren auch andere Namen im Gespräch, darunter Sacha Baron Cohen (Borat) und Johnny Depp (Fluch der Karibik), aber ich bezweifle stark, dass einer dieser beiden Schauspieler Freddie SO gut hätte spielen können, wie es Rami Malek umsetzt. Aber auch die anderen Bandmitglieder von Queen wurden super umgesetzt. Inklusiver einer Ähnlichkeit, dass man glaubt, die Bandmitglieder hätten sich selbst gespielt.

Die Castingverantwortlichen haben hier ein gutes Händchen bewiesen. Die Produzenten des Films (Brian May und Roger Tyler persönlich sowie deren Manager Jim Beach) haben die Details des Films abgesegnet und das er möglichst nahe an der Realität ist. Allerdings wurde wie bereits erwähnt hier und da die Geschichte wegen des Erzählflusses etwas gebeugt. Das Freddie eine musiklaische Vorgeschichte vor Queen hatte, kommt im Film nicht wirklich rüber. Auch die Bands Smile wird nur sehr verkürzt dargestellt. Beides ist innerhalb weniger Minuten abgehandelt. Die Die größte Geschichtsbeugung ist allerdings die Bekanntgabe das Freddie an HIV erkrankt ist. Im Film offenbart er sich seinen Bandkollegen kurz vor dem Live Aid Konzert im Londoner Wembley Stadion. Tatsächlich hat er die Diagnose erst zwei Jahre später erhalten.

Darüber hinaus widmet der Film viel Zeit über die einzelnen Stationen der Band und des Privatlebens von Freddie. Er liebte ausschweifende Partys, hielt sich aber stets bedeckt, was sein Leben außerhalb der Bühne betrifft. Dennoch wird Freddie auch durch die Freundschaft mit Mary Austin (Lucy Boynton) als sehr menschlich rüber gebracht.

Der Film zeigt eigentlich alle wichtigen Facetten des Künstlers und Menschen Freddie Mercury. Dadurch entbehrt sich der Streifen nicht einer gewissen Melancholie. Dennoch kommt auch der Humor nicht zu kurz. So kommt es das der (fiktive) Ray Foster, als Chef des Labels EMI, Bohemian Rhapsody einfach mal ablehnt, weil der Song 6 Minuten lang ist. Kurze Trivia: Gespielt wird Ray Foster von Mike Myers. Dieser ist verantwortlich für den Film Wayne’s World und wollte diesen Song umbedingt in seinem Film haben.

Fazit

Wer Queen Fan ist, für den ist der Film sowieso ein Must-See. Alle anderen sollten dem Film ebenfalls eine Chance geben. Es ist alles drin, was einen guten Film ausmacht. Humor, Emotionen, gute Schauspielerei und ein verdammt guter Soundtrack. Während den Dreharbeiten hat Rami Malek zwar selbst gesungen, im Film sind aber die Original aufnahmen von Freddie genutzt worden. Brian May und Roger Taylor wollten diesen Film und das merkt man ihm an. Sie haben 8 Jahre damit verbracht, diesen Film umzusetzen und waren sich sicher, dass sie es machen müssen. Sonst macht es nämlich jemand anderes sehr schlecht.

Ich kann nur sagen: Der Film lohnt sich auf jedenfall. Ich bekomm immer noch eine Gänsehaut, wenn das erste mal Bohemian Rhapsody ertönt. Von mir klar 8,5 von 10 Punkten.

https://www.youtube.com/watch?v=Dfavrtbcr2c

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